Über Gradationskurven
In GMG OpenColor können Sie Gradationskurven für die folgenden Zwecke verwenden:
- Zur Angabe der Tonwertkurve einer Druckfarbe, wenn nur Messungen der Volltonfarbe verfügbar sind. Auf diese Weise können Sie das Druckfarbverhalten im Proof vorhersagen, wenn das Design Tönungen verwendet. Die werkseitig voreingestellten PANTONE-Druckfarben sind beispielsweise alle mit einer der ISO-Gradationskurven verknüpft, die in der Datenbank aufgeführt sind. (Eine Gradationskurve muss angegeben werden, wenn nur Volltonmessungen verfügbar sind.)
- Zur Änderung der Tonwertgradation einer Druckfarbe, wenn sich der Ziel-Druckprozess von der Charakterisierung unterscheidet. Dies ermöglicht Ihnen, vorhandene Charakterisierungsdaten flexibel wiederzuverwenden, um ähnliche Druckprozesse mit unterschiedlichen Tonwertkurven zu prüfen.
- Als eine RIP-Kompensationskurve.

Achten Sie in GMG OpenColor darauf, dass Sie die gleiche Berechnungsmethode wie an der Druckmaschine verwenden, um die Übereinstimmung zwischen Druck und Proof zu gewährleisten.
Die beiden Berechnungsmethoden sind nicht miteinander kompatibel. Wenn Sie eine Gradationskurve basierend auf der Murray-Davies-Gleichung importiert oder erstellt haben, können Sie sie nicht einfach in GMG OpenColor in SCTV ändern. Wenn Sie eine SCTV-Kurve verwenden möchten, müssen Sie SCTV-Daten importieren oder eine neue Kurve erstellen. GMG OpenColor ermöglicht Ihnen jedoch, eine Murray-Davies-Kurve im SCTV-Modus anzuzeigen und umgekehrt, so dass Sie sehen können, wie sie aussehen würde.
Die Änderung der Berechnungsmethode von Murray-Davies (MD) zu Sonderfarbtonwert (Spot Color Tone Value, SCTV) im Dialogfeld Farbkorrekturen ist nur möglich, wenn die Sonderfarbcharakterisierung Farbtonwerte enthält und wenn bislang keine Korrektur angewandt wurde. Das heißt, wenn entweder eine Gradationskurve als Korrekturkurve geladen wurde oder wenn die berechnete Gradationskurve manuell bearbeitet wurde, wird die Dropdownliste Berechnungsmethode deaktiviert. Dies bedeutet auch, dass bei Verwendung einer werksseitigen GMG-Sonderfarbenbibliothek wie PANTONE PLUS die Dropdownliste Berechnungsmethode deaktiviert wird, da diese Bibliotheken nur Volltonwerte enthalten. Sie können jedoch eine benutzerdefinierte Gradationskurve laden, die mit der Berechnungsmethode Sonderfarbtonwert (Spot Color Tone Value, SCTV) erstellt wurde, um die neue Methode für diese Sonderfarben zu verwenden.
Verfügbare Optionen | Beschreibung |
---|---|
Sonderfarbtonwert (SCTV) | ISO 20654:2017 legt eine Metrik zur Beurteilung der Zwischentöne einer Sonderfarbe fest. Anstatt der Dichte basiert sie auf Farbmessungen. Sie kann einen annähernd gleichmäßigen visuellen Abstand der Töne zwischen Substrat und Vollton erzeugen. |
Murray-Davies (MD) | Die Murray-Davies-Gleichung ist eine herkömmliche Methode zur Berechnung der Tonwerte von CMYK-Druckfarben anhand von Dichtemessungen. Diese Methode hat bei Anwendung auf Sonderfarben Grenzen. |

- Von der Software, die zur Kalibrierung/Standardisierung der Druckmaschine verwendet wird.
- Aus den Messdaten des Beispiel-Ausdrucks.
- Verwenden Sie die Standard-Offset-Gradationskurven, die in der GMG OpenColor-Datenbank aufgelistet sind. Diese Kurven sind ISO-Kurven, die dem Standard-Offset-Prozess (Process Standard Offset, PSO) entsprechen. Für den Flexo-Druck wird empfohlen, Ihre eigenen Gradationskurven zu erstellen.
- Erstellen Sie selbst eine Gradationskurve. Da die Werte zwischen den Stützpunkten linear interpoliert werden, ist es wichtig, eine Kurve mit mehr als nur zwei oder drei Stützpunkten zu definieren.

Sie können eine Gradationskurve erstellen, indem Sie entweder eine vorhandene Kurve auswählen und duplizieren oder indem Sie eine Gradation von Grund auf neu erstellen, wie im Folgenden beschrieben.
- Klicken Sie auf der Registerkarte Datenbank auf Neue Gradation.
Eine neue Gradationskurve wird als eine gerade Linie angezeigt. - Geben Sie einen Namen für die Gradation ein.
- Wählen Sie den Typ. Wählen Sie im Fall einer Tonwertkurve die Berechnungsmethode.
- Klicken Sie mit der linken Maustaste auf einen beliebigen Punkt der Kurve, um Stützpunkte hinzuzufügen. (Entfernen Sie Stützpunkte, indem Sie mit der rechten Maustaste auf einen Stützpunkt klicken.)
- Verschieben Sie Stützpunkte per Klicken und Ziehen oder geben Sie Werte in die Gradationstabelle ein, um die Kurve zu formen.
- Speichern Sie die Gradation in der Datenbank.
Werte zwischen Stützpunkten werden durch lineare Regression interpoliert. Wir empfehlen Ihnen, Stützpunkte in 10% oder noch kleineren Schritten hinzuzufügen.
Siehe auch: